Als
ich den Klappentext zu diesem Buch auf der Frankfurter Buchmesse
gelesen hatte, war ich eigentlich schon total neugierig und gefangen.
Ich wollte die Story dahinter unbedingt kennenlernen. Heute habe ich
meine Rezi dazu für euch dabei.
Die Prophezeiung der Hawkweed von Irena Brignull
Hardcover: 454 Seiten
Verlag: Sauerländer
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 14,99 €, HC 17,99 €
Erschienen: März 2017
Zwei Mädchen. Zwei Welten. Eine Prophezeiung
Ember
und Poppy kommen in derselben finsteren Gewitternacht in weit
voneinander entfernten Teilen des Landes zur Welt. Durch einen mächtigen
Fluch werden sie noch in der Sekunde ihrer Geburt vertauscht. So wächst
das Mädchen Ember in einem Clan von Hexen auf. Und Poppy, die Hexe, in
einer Kleinstadt in England.
Doch Poppy fliegt von jeder Schule,
weil ihr dauernd seltsame Dinge passieren: Wenn sie wütend wird,
zerspringen in ihrer Nähe Fensterscheiben oder Dinge fliegen durch den
Raum. Ihre Mitschüler halten sie für einen Freak, und Poppys einzige
Freunde sind die Katzen. Nur draußen vor der Stadt fühlt sie sich
wirklich frei.
Ember hingegen hat keine Ahnung, wie man die Kräfte
der Natur heraufbeschwört oder einen Zauber ausspricht, und für das
Leben im Wald bei den Frauen des Hexen-Clans ist sie zu zart und
verletzlich.
Immer und überall spüren die beiden, dass sie
anders sind und nicht dazugehören. Doch von der uralten Prophezeiung,
die ihr Schicksal bestimmt, ahnen sie nichts. Erst als sie sich eines
Tages gegenüberstehen, wissen sie, dass es einen Ort geben muss, an dem
sie glücklich sind. Und dass es höchste Zeit ist, für dieses Glück zu
kämpfen. Denn in irgendeiner Stadt im Süden ist Embers leibliche Mum
gerade dabei, den Verstand zu verlieren. Und in den Wäldern im Norden
formieren sich die Hexenclans für die letzte Schlacht um den Thron.
Irena
Brignull wuchs in den Chiltern Hills im Südosten Englands auf und lebt
heute mit ihrer Familie in London. Nach ihrem Studium der englischen
Literatur in Oxford schrieb sie Drehbücher für preisgekrönte Kinoerfolge
wie ›Shakespeare in Love‹, ›Die Boxtrolle‹ oder ›Der kleine Prinz‹.
›Die Prophezeiung der Hawkweed‹ ist ihr erstes Jugendbuch.
Die
Schreibweise der Autorin ist insgesamt sehr angenehm, sodass man ihr
leicht und wirklich gut folgen kann. Die Beschreibungen sind bildhaft
gestaltet und man konnte sich beim Lesen ein gutes Bild von der Umgebung
und den Charakteren machen.
Erzählt
wird die Geschichte aus der Sichtweise von verschiedenen Protagonisten,
wobei man innerhalb dieser Erzählungen auch von einem Erzähler
durchgeführt wird. Man erhält vorwiegend einen guten Blick auf die Dinge um den Protagonisten herum.
Poppy
ist mit eine sehr wichtige Person innerhalb der Geschichte, denn sie
ist die verlorene Hexe welche eventuell ein Teil einer Prophezeiung sein
könnte. Unter den Menschen ohne Wissen über ihre Kräfte hat sie ein
sehr schwieriges Leben, denn ihr passieren immer wieder die
unverständlichsten Dinge und wird daher von ihren Mitmenschen und auch
ihrer Familie schräg beäugt. Sie ist ein sehr taffes, zielstrebiges und
freundliches Wesen, welches jedoch durch die Zeit geprägt wurde. Ihr
Charakter ist manchmal etwas schwierig einzuschätzen, macht sie aber auf
der anderen Seite auch wieder unheimlich interessant.
Ember
lebt als Mensch unter den Hexen, wobei sie das bisher noch nicht
wusste. Sie fühlt sich fehl am Platz, wird nur geärgert und hängt
hinterher. Dazu soll sie ein Teil einer Prophezeiung sein, die sie
jedoch nicht erfüllen kann da ihre Kräfte noch immer nicht auftauchen.
Sie ist ein sehr zurückhaltendes, liebevolles, vorsichtiges und
freundliches Wesen welches man gerne mit Samthandschuhen anpacken und
beschützen möchte.
Innerhalb
der Geschichte gibt es noch einige weitere Charakter, die entsprechend
ihrer Wichtigkeit mit aufgeführt werden. Von den meisten kann man sich
ein recht gutes Bild machen. Dazu hat die Möglichkeit einen Einblick in die Hexenwelt und ihre Regeln zu werfen.
Insgesamt
finde ich die Grundidee dieser Geschichte sehr interessant und auch die
Umsetzung lässt sich prinzipiell mal recht gut verfolgen. Wenn sich
alles auch eher etwas langsamer entwickelt, erhält man immer wieder
kleine Einblicke in die Grausamkeit der Hexenwelt. Die Beschreibung
einiger Situationen ist etwas rauer und intensiver, dass ich es fast
etwas zu extrem für ein Jugendbuch finde. Auf der anderen Seite sind die
Jugendlichen von heute wohl weniger empfindlich. ;)
Mich
persönlich konnte die Story an sich durchaus neugierig machen,
allerdings hatte ich große Schwierigkeiten mit der Umsetzung und den
Charakteren. Ich habe das Buch gelesen ohne das ich daran beteiligt war.
Ich wurde nicht richtig in die Geschichte gezogen, sondern habe sie als
Leser einfach nur stupide heruntergelesen.
Auch
wenn ich mir die Umgebungen ganz gut vorstellen konnte und definitiv
einen Ort vor Augen hatte, waren mir die Charaktere trotz schöner
Beschreibungen fremd. Ich konnte sie nicht richtig aufnehmen, sodass mir
ihre Geschichte nicht wirklich wichtig geworden ist. So interessant
auch die Idee hinter der Geschichte ist, hat sie mir leider dennoch
keine bezaubernden Lesestunden bereiten können. Ich musste mich leider
abmühen, da ich einfach keinen Bezug aufbauen und so der Geschichte nur
angestrengt folgen konnte.
Mit
„Die Prophezeiung der Hawkweed“ hat Irena Brignull eine sehr
interessante Geschichte über Hexen und eine folgenschwere Verwechslung
geschrieben, welche mich leider von seiner Umsetzung her nicht ganz
überzeugen konnte. Ich konnte keinen Bezug zu den Charakteren und der
Story aufbauen, sodass es für mich eine eher schwierige Lektüre war.
Dennoch kann ich mir vorstellen, dass es so einige Leser geben wird
die von der Geschichte und der Umsetzung begeistert sein werden. Es kann
eben einfach nicht jedes Buch zu mir passen. :)